Abschlussveranstaltung In der sechsten Lehrveranstaltung lagen die Schwerpunkte auf folgende Themen:

  • Abgabetermin/Kommentare zu Lerntagebücher
  • Nachtrag zu Suchmaschinen und Discovery-Systeme
  • Praxisberichte
  • Ergebnis der Unterrichtsevaluation
  • Linked Data

Spannend war zu Beginn der kleine Exkurs vom Parallelkurs, dass es horizontale und vertikale Suchmaschinen gibt. Grundsätzlich ist der Unterschied klar und logisch, dass es den gibt, aber die Begrifflichkeit war mir nicht bekannt. Horizontale Suchmaschinen sind unspezifische Suche über heterogene Datenbestände, das bedeutet das sind Internetsuche oder allgemein Volltextsuche. Dies erlaubt keine semantische Abfragen oder Feldsuchen. Daher das Gegenteil, die Vertikale Suchmaschine sind zum Beispiel Bibliothekskataloge oder Online-Shops. Die Datenmodell-orientierte Suche über homogene Datenbestände erfordern ein Datenschema und häufig eine Datenprozessierung zur Homogenisierung. Also eigentlich alles was wir in diesem Modul gemeinsam angeschaut haben.

Discovery-System

Man muss sich bei einer Einführung eines Discovery-System jeweils fragen, welches System nehme ich und wie können die Indexen dazu hergezogen werden. Wir haben das Discovery-System VuFind näher betrachtet. VuFind selber bringt keinen Index mit sich.

Ein Discovery-Index ist der Datenbestand. Das heisst die Ressourcen von einem Discovery-System selbst aber zusätzlich auch durch den zentralen Index kommt man zu weiteren OpenAccess Ressourcen oder auch allgemein weitere Publikationen. In unserem Beispiel in VuFind hätten wir den Index von den grossen Dreien EBSCO, OCLC, ExLibris (ProQuest) integrieren können.

Alternative Zentralindizes ist zum Beispiel K10plus-Zentral. https://verbundwiki.gbv.de/display/VZG/K10plus-Zentral In K10plus-Zentral sind derzeit über 220 Millionen Datensätze in K10plus-Zentral enthalten. In csv-Dateien sind alle ISSN, Zeitschriftenamen und ZDB-Ids mit der Anzahl der jeweiligen Datensätze enthalten.

In der Schweiz wurde durch Swiss Library Service Platform (SLSP) Ex Libris Alma und damit auch das dazu gehörige Discovery-System Primo VE an den wissenschaftlichen Bibliotheken in der Schweiz eingeführt. Das sind grosse Namen, welche zentral sind in diesem Bereich. Alma zum Beispiel haben wir beim Gastreferat vorgestellt bekommen. Ergänzend zu SLSP wird vom Verein swisscollections der Sucheinstieg swisscollections für Sammlungen angeboten, welches mit VuFind und einer Eigenentwicklung der UB Basel erstellt wurde. Unterschied Bibliothekssysteme, Bibliothekskataloge und Discovery-Systeme:

  • Bibliothekssysteme geht es mehr um die Abbuchung, Verwaltung etc.
  • Bibliothekskatalog nimmt nur eigene Daten aus dem eigenen System.
  • Discovery-Systeme binden zentrale Indexen an, die nicht physisch in der Verwaltung vorhanden sind.

Praxisberichte

Das Praxisbeispiel der beiden Dozenten fand ich enorm spannend. So bekam ich endlich als – nicht Bibliothekarin oder Archivarin einen Einblick wieso wir das gelernte beigebracht bekamen und was alles hinter einem solchen System steht. Das Beispiel von ihnen war eine Zusammenführung von Archiv, Bibliothek und Museum, welche die Bestände alle separat, je nach Ablage katalogisiert wurde. Das bedeutet dann auch, dass es keine Übergreifende Suche gab, sondern man als Nutzer zuerst überlegen muss, wo es untergeordnet sein könnte. Dies haben sie aufgebrochen und alles in eine Oberfläche gepackt. Auch die Normdaten sind per Suche möglich. Echt sehr spannend und sehr mächtig, was sie erstellt haben. Hier noch der Link zur Beta Version: https://www.dla-marbach.de/katalog-beta Eine Tsv Datei ist das gleiche wie eine csv Datei nur wird mit dem Tabulator separiert und nicht mit Komma.

Linked Data

BIBFRAME ist ein Rahmenwerk, das 2012 entwickelt wurde. Bei BIBFRAME werden bibliografische Daten mit Hilfe von Linked-Data- und Semantic-Web-Technologien angelegt, verwaltet und bereitgestellt. BIBFRAME basiert sich auf RDA und unterscheidet sich zu anderen Rahmenwerken unter anderem dadurch, dass Events miteingebunden sind. Zum Beispiel wenn ein Buch zum Verlag kommt wird dieses Datum festgehalten, aber es hat ja eigentlich nichts mit dem erstellen des Buches an sich zu tun. Dies wurde bei MARC21 nicht berücksichtigt. Diese Ebenen müssen einzeln von einander getrennt werden. Auch kann bei BIBFRAME eine instance mit dem Verleger verknüpft werden. Vorher musste man das jeweils separat wieder und wieder eintippen. Jetzt gibt es auch implizites Wissen, welches durch die Verknüpfungen entstanden ist. Records in Context (RiC) ist das komplementär von BIBFRAME für Archivgut und basiert sich auch auf Linked-Data Prinzipien. Es wurde auch um 2012 aber von Experts Group on Archival Description (EGAD) ins Leben gerufen.